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SEPIA

SEPIA ist ein CSCW-System. Der Name steht für Structured Elicitation and Processing of Ideas for Authoring. Die Entwicklung dieses Systems läuft seit 1989 am IPSI-Institut der GMD. SEPIA bietet eine kollaborative Autorenumgebung für synchrones und asynchrones Arbeiten an Hypermedia-Dokumenten, wobei verschiedene Tätigkeiten bei der Erstellung von Dokumenten unterstützt werden:

Derzeit unterstützt SEPIA Text, Grafik, Bild und Ton als Inhalte von (Hypermedia-)Knoten, wobei jeder dieser Knoten annotiert werden kann.

Im asynchronen Modus wird sichergestellt, daß Änderungen, die von einem Autor vorgenommen werden, auch auf jedem anderen Rechner, der im SEPIA-Verbund ist, sichtbar werden. Dies wird durch den ,,Cooperative Hypermedia Server`` (CHS) und ein Datenbank-Managementsystem (DBMS) erreicht, das es ermöglicht, Objekte persistent zu speichern.

Befindet man sich im synchronen Modus, so zeigen alle Rechner, die in der Diskussion benutzt werden, denselben Ausschnitt eines großen graphischen Netzwerkes (in der oberen linken Bildschirmecke ist ein Überblickfenster), und alle Bildschirme blättern synchron weiter zu einem anderen Teil des Argumentationsnetzes. Im informellen Interaktionsmodus kann sich jeder einzelne Teilnehmer mit einem anderen Teil des Argumentationsnetzes beschäftigen, und jeder kann beliebig zu einer anderen Stelle des Netzes hinblättern. Man schaltet vom Einzelbenutzermodus zum informellen Zusammenarbeitsmodus um, indem man sich in den Arbeitsraum eines anderen Teilnehmers hineinbewegt. Falls sich ein neuer Teilnehmer in den eigenen Arbeitsraum hineinbewegt, ertönt eine Türglocke.

SEPIA stellt ,,Aktivitätsräume`` (activity spaces) zur Verfügung, in denen Autoren während verschiedener Phasen des Textentwurfes zusammenarbeiten. Das System beruht auf kognitionspsychologischen Grundlagen und unterstützt Autoren durch Aktivitätsräume für die Planung, Strukturierung der Anwendungsdomäne und des Hintergrundwissens, Aufbau der Argumentationsstruktur, Formatierung und Überarbeitung des Endproduktes. Für jede Aktivität stellt SEPIA besondere Klassen von Knoten und Verbindungen zur Verfügung, die es den einzelnen Autoren erlauben, ihre Arbeit klarer zu strukturieren und sie für ihre Kollegen verständlicher zu machen . Annotationen können in Form von Text, Grafik oder Audio angebracht werden.

SEPIA bietet folgende Funktionalitäten:

Der Aspekt, der uns an SEPIA interessiert, ist nicht so sehr das Annotieren, sondern vielmehr die Argumentationsketten, die das System zu bieten hat. Sie erlauben es, daß die Benutzer sehr prägnant ihre Meinungen darstellen können und den Weg, wie sie zu dieser Meinung gekommen sind. Auf der anderen Seite können andere Benutzer leicht auf Teile des Argumentationsnetzes zugreifen und in ihre eigene Argumentationskette mit aufnehmen. Es besteht außerdem die Möglichkeit, daß verschiedene Benutzer an einer Kette zusammenarbeiten. Damit es nicht zu Verwechslungen kommt, erscheinen die Eingaben der Benutzer in unterschiedlichen Farben. Durch diese Argumentationsketten könnte es Lernenden erleichtert werden, ihre Argumentationsfähigkeiten zu verbessern und von anderen zu lernen.

Weitere Informationen zu SEPIA findet man bei .


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1999-08-24