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Hyper-G

HYPER-G[*] ist als hypermediales Informationssystem im Internet am IICM[*] der Technischen Universität Graz in Österreich unter der Leitung von H. Maurer seit Anfang der 90er Jahre entwickelt worden. Die erste offizielle Freigabe des Systems erfolgte im Juli 1994.

Das Informationsangebot bei HYPER-G ist hierarchisch strukturiert. Die Struktur wird graphisch dargestellt und erlaubt es dem Benutzer, nicht nur in Hypertexten entlang der Links, sondern auch wie in einem Dateisystem zu navigieren. Alle Dokumente werden automatisch beim Einfügen in eine Datenbank indexiert und sind dadurch nach Titeln, Stichwörtern und Volltext suchbar. Die Datenbank überwacht die Konsistenz der Hyperlinks und aktualisiert diese automatisch, so daß es keine ,,Links in's Leere`` gibt. Alle Links, die von einem Dokument ausgehen oder auf ein Dokument zeigen, können zusätzlich graphisch dargestellt werden.

HYPER-G wird von als ,,das Internet-Informationssystem der 2.Generation`` gesehen, weil hiermit ein Hauptproblem, das dem W3 und damit den Browsern innewohnt - das Auffinden von Informationen - gelöst wurde.

Einige grundlegende Eigenschaften von HYPER-G sind: Es werden durchgängig Hilfen zur Orientierung und zur Navigation durch das Informationsangebot bereitgestellt. Informationen können nur strukturiert und mit systemeigenen Werkzeugen in den Server eingebracht werden. Alle Dokumente werden in einer (objektorientierten) Datenbank erfasst. Textdokumente werden zusätzlich beim Einbringen volltextindexiert. Links existieren als eingenständige Objekte in der Datenbank und sind bidirektional, so dass auch rückwärtiges Verfolgen möglich ist. Es existiert ein abgestuftes Benutzer- und Gruppenkonzept und den Dokumenten können dadurch Zugriffsrechte zugewiesen werden. Das System unterstützt die Mehrsprachigkeit, d.h. ein Dokument kann in mehreren Sprachen vorhanden sein, wobei dann die Version vom System angezeigt wird, die vom Benutzer eingestellt wurde. hyper-g ist kompatibel zu anderen Internet-Informationssystemen, wie WWW und GOPHER.

Das Arbeiten mit hyper-g ermöglichen die zwei Clients HARMONY (X11 WINDOWS unter UNIX) und AMADEUS (MS WINDOWS).

In hyper-g können Anmerkungen an Dokumenten angebracht werden. Eine Anmerkung ist ein Dokument mit einem ,,annotation link`` zu dem kommentierten Objekt. Beim Anzeigen der Links von und zu einem Objekt kann der Benutzer auswählen, ob er die normalen, referenzierenden Links oder die annotation Links oder beides sehen möchte. Auf diese Weise kann er gezielt nach Anmerkungen zu einem Objekt suchen und diese von anderen Dokumenten mit Links auf dieses Objekt unterscheiden. Möchte man z.B. mit HARMONY eine Textstelle annotieren, so wählt man aus dem Menü ,,edit`` den Unterpunkt ,,annotate`` aus. Daraufhin öffnet sich ein Fenster, in dem schon Voreinstellungen wie Benutzername und der Name der Datei, auf die sich die Anmerkung beziehen soll, stehen. Mit der Maus wird der zu annotierende Text überstrichen, mit einem Button-Klick in das Fenster kopiert, der Kommentar geschrieben und mit ,,insert`` in die Datenbank eingefügt.


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1999-08-24