Wie werden die Zugriffsrechte gehandhabt?

Hier gibt es verschiedene Ansätze, je nachdem, welcher Kategorie ein System angehört.

• HYPERNEWS bietet uneingeschränkten lesenden Zugriff, und jeder kann auf frühere Anmerkungen antworten oder neue einbringen. Das Dokument an sich kann nur der Eigentümer ändern.
• MOSAIC bietet diese Funktionalität nur für den privaten Gebrauch.
• Lernumgebungen wie CSILE und INTERMEDIA mit ihrem bekannten und abgrenzbaren Benutzerkreis erlauben es, daß alle Schüler einer Klasse alle Beiträge annotieren und lesen können. Änderungen an den eigentlichen Dokumenten sind der jeweiligen Arbeitsgruppe vorbehalten.
• Annotationssysteme im WWW wie BRIO und PAN-BROWSER bieten einen differenzierteren Zugriffsmechanismus. Beim PAN-BROWSER kann jede Person im Internet Mitglied von öffentlichen und geschlossenen Gruppen werden, die ihrerseits (lesenden und schreibenden) Zugriff auf bestimmte Sammlungen von Annotationen erlauben. BRIO bietet zusätzlich noch private Sammlungen und unterscheidet zwischen lesenden und schreibenden Zugriff.

  CONOTE bietet in diesem Punkt den ausgeprägtesten Umgang. Der Eigentümer eines Dokumentes kann einzelnen Personen eine Rolle in einer Gruppe zuteilen. Diese Gruppe bietet dann Zugang zu bestimmten Dokumenten und deren Annotationen, die Rollen regeln den Handlungsraum.

• QUILT und PREP haben als ,,Collaborative Writing Tools`` die weitergehende Funktionalität, neben der Annotationsmöglichkeit auch die Zusammenarbeit der Autoren zu regeln. Rollen legen hier auch die Rechte bzgl. der Dokumententeile fest.

Soziale Rollen, wie sie bei den letztgenannten Systemen eingesetzt werden, haben eine inhärente Problematik, insofern als sie sich ändern können, mit anderen sozialen Beziehungen und Kompetenzen konfligieren, aber auch demotivierend sein können .

Diese Interaktionsreglements werden zudem nicht immer gebraucht. Das Optimale wäre also, wie es beschreibt, wenn die Gruppenstrukturen (,,from fully democratic (for brainstorming) to strictly hierarchical``) und Aufgabenstrukturen (Abhängigkeiten von Aufgaben, Aufteilung in Teilaufgaben, Interaktionen zwischen Bearbeitern) je nach Phase des Projekts leicht anpaßbar wären. Dieses wurde in seinem System NESTORumgesetzt.

Werden Rollen oder geschlossene Benutzerkreise implementiert, muß eine Authentifizierung vorgenommen werden. Damit besteht zusÄtzlich die Möglichkeit, daß Benutzer ihre PrÄferenzen in extern gelagerten Profilen abspeichern und so z.B. nicht gewünschte Annotationen erst gar nicht geschickt bekommen. Außerdem können sie über neue Annotationen benachrichtigt werden. So wird bei CSILE visuell angezeigt, welche Kommentare noch nicht gelesen wurden. Beim PAN-BROWSER ist die Benachrichtigung angedacht, bei QUILT über E-Mail bereits implementiert.

Wir werden nur öffentlich lesbare Annotationen implementieren, wobei jeder jedes Dokument im WWW annotieren kann. Rollen, die für kollaboratives Lernen und Schreiben wichtig sind, haben wir nicht vorgesehen.