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Erweiterungsmöglichkeiten

Das von uns entworfene Annotationssystem erreichte in der Studienarbeit nur den Status eines Prototypen, mit dem sich zwar arbeiten läßt, der aber auch noch viele Möglichkeiten der Erweiterung bietet.

So bietet es sich an, die Möglichkeiten der Annotationsformen zu erweitern. Bisher kann man mit unserem System nur textuelle Annotationen anbringen. Für den Benutzer wäre es aber schöner, wenn er sich zwischen verschiedenen Arten der Kommentaranbringung entscheiden könnte. Denkbar sind hier z.B. die Anbringung einer Annotation mittels eines Videos, einer Animation, einer Grafik oder durch gesprochenes Wort, sowie Musik. Mit Sprache und durch Video hätte der Benutzer die Chance, Emotionen mit einzubeziehen, was mit dem geschriebenen Wort sehr viel schlechter und schwieriger zu erreichen ist. Ebenso verhält es sich mit einer Grafik, denn es heißt nicht umsonst: ,,Ein Bild sagt mehr als tausend Worte``.

Weiteres Potential liegt in der Einführung von Leserkreisen für bestimmte Annotationen. Im jetzigen Stadium der Arbeit kann jeder Benutzer alle Annotationen lesen. Es wird aber oft der Fall sein, daß gar nicht alles für jeden interessant ist. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, die Benutzer verschiedenen Leserkreisen zuzuordnen. Eine mögliche Einteilung der Leserkreise könnte folgendermaßen aussehen: öffentliche Kommentare, gruppeninterne Kommentare, private Kommentare. Die öffentlichen Kommentare könnten von jedem gelesen werden - wie in unserer Implementation. Bei den gruppeninternen Kommentaren würden ausschließlich die Mitglieder einer bestimmten Gruppe - z.B. des maschinennahen Programmierpraktikums - die Annotationen angezeigt bekommen. Private Kommentare sind - wie der Name schon sagt - privat und können nur vom jeweiligen Autor der Annotation gelesen werden. Sind solche Leserkreise eingerichtet, dann sollte auch noch die Möglichkeit geboten werden, sich nur bestimmte Leserkreise anzeigen zu lassen oder einzelne Autoren zu filtern. Dieser Filter könnte auch genutzt werden, um sich Kommentare eines bestimmtes Zeitabschnittes anzusehen, etwa die Annotationen der letzten Woche, eines ganz gewissen Tages oder alle noch nicht gelesenen. Das große Problem mit den Leserkreisen ist die Authentifizierung, die nötig ist, damit jeder nur die Annotationen zu sehen bekommt, die für ihn bestimmt sind. Die Authentifizierung könnte über eine Paßwortabfrage erfolgen. Aus software-ergonomischer Sicht wäre es keine schöne Lösung, wenn man während einer Sitzung das Paßwort mehr als einmal eingeben müßte, etwa bei jedem Neuaufruf einer WWW-Seite oder gar bei jedem Annotationsgraph-Aufruf, weil dies für den Benutzer einen zusätzlichen Arbeitsaufwand bedeutet, der seine eigentliche Aufgabenverrichtung stört. Aus diesem Grund sollte man die Paßwortabfrage auf ein einziges Mal pro Sitzung beschränken.

Für eine nächste Version sollte man sich überlegen, ob man verschachtelte Kommentare zulassen sollte. In diesem Fall müßte man mit unterschiedlichen Symbolen arbeiten, um die Bereiche klar voneinander abgrenzen zu können.

Eine Versionsverwaltung wäre sicherlich auch interessant, aber sehr aufwendig zu realisieren. Man müßte sich u.a. Gedanken darüber machen, was mit den existierenden Annotationen geschieht, die sich auf eine Textstelle beziehen, die es in einer weiteren Version des WWW-Dokuments nicht mehr gibt. Hier gäbe es die Möglichkeiten, die Annotationen zu löschen oder die Symbole, um sich die Annotationsgraphen anzusehen, an das Ende des neuen Dokuments zu hängen. Weiter stellt sich die Frage, was mit Annotationen geschehen soll, die in einem Absatz stehen, in dem Veränderungen vorgenommen worden sind. Erfüllen sie dann noch ihren Zweck? Sind sie vielleicht sogar überflüssig, weil ein Verbesserungsvorschlag aufgegriffen wurde und dieser dann immer noch an dieser Stelle steht?

Zum Schluß wäre es noch sehr wünschenswert gewesen, einen Benutzungs-Test durchzuführen, um Schwachstellen in der Konzeption, im Entwurf und der Implementation aufzudecken. Auf diese Weise wäre es z.B. möglich, zu überprüfen, wie die Benutzer auf die Symbole zum Ansehen der Kommentare reagieren. Ob sie sie überhaupt richtig deuten können, ob der Farbwechsel erkannt wird, wenn es sich um eine oder mehrere Annoatationen handelt und ob sofort das richtige Symbol angeklickt wird. Es ist uns im Rahmen dieser Studienarbeit aber leider nicht möglich gewesen, zusätzlich wissenschaftlich durchgeführte und ausgewertete Benutzungstests vorzunehmen.


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1999-08-24