Daniel LaLiberte (Entwickler von HYPERNEWS
) bringt in seinem Artikel
einige sehr gute
Anregungen in Bezug auf Annotationen im WWW. Er unterscheidet die
Annotationen generell in persönliche (können von einer speziellen Person
geschrieben und gelesen werden), gruppeninterne (können von einem
bestimmten Personenkreis geschrieben und gelesen werden) und
öffentliche (dürfen von jedem geschrieben und gelesen
werden). Werden nun die aus
der UNIX-WELT BEKANNTEN ZUGRIFFSBESCHRÄNKUNGEN WIE READ-ONLY,
WRITE-ONLY UND READ-WRITABLE MIT DEN VERSCHIEDENEN
ANNOTATIONSGRUPPEN VERKNÜPFT, SO ERGEBEN SICH VERSCHIEDENE
MÖGLICHKEITEN, UM DEN ZUGRIFF AUF EIN DOKUMENT ZU
RESTRINGIEREN. DAMIT STELLT SICH DIE FRAGE, WEM MAN DIE
ENTSCHEIDUNG DARÜBER ÜBERTRÄGT.
UM ZU VERHINDERN, DASS EIN DISKUSSIONSFORUM ZU VIELE DOPPELTE ODER
UNSINNIGE KOMMENTARE ENTHÄLT, KANN MAN EINEN ODER MEHRERE MODERATOREN
(IM GÜNSTIGSTEN FALLE DEN ODER DIE AUTOREN DES DOKUMENTS)
EINSETZEN. SIE ENTSCHEIDEN DANN, OB EIN KOMMENTAR DAUERHAFT
GESPEICHERT WIRD ODER NICHT.
Will man bei einem Annotationsprogramm zulassen, daß Annotationen zu
jedem beliebigen Teilbereich eines Dokuments gemacht werden können,
so sind einige Dinge zu beachten: Zunächst muß man berücksichtigen,
daß sich ein Dokument ändern kann. Hat man also eine bestimmte
Position für eine spezielle Annotation, so ist diese Information nach
einer Veränderung des Dokuments unter Umständen nicht mehr gültig.
Ein weiteres Problem
stellen überlappende Bereiche dar. Will man den Bereich, der
annotiert wurde, hervorheben (ähnlich dem Aussehen eines
Textmarkers), so kommt man in Konflikte, wenn ein
zweiter Benutzer auch Teile hieraus annotieren möchte. Deshalb
könnten noch zusätzlich Symbole dort eingefügt werden, wo eine
Annotation steht. Der Benutzer kann sich dann aussuchen, ob er über
den markierten Bereich oder das Symbol auf die Kommentare
zugreift. Die Kommentare selbst können als Baumstruktur oder in einer
Liste angeordnet dargestellt werden. Für HYPERNEWS wurde die lineare
Liste gewählt, wobei der neueste Kommentar an das Ende der Liste
eingefügt wird.
Kommentare können nach Datum, Autor, Thema usw. geordnet werden. Man
sollte deshalb dem Benutzer die Freiheit einräumen, sich seinen
Annotationsgraphen nach Belieben selbst zusammenzustellen. So hat er
z.B. die Möglichkeit, alte Annotationen oder Annotationen von
Autoren, die ihn nicht interessieren, auszublenden. Auf diese Weise
können auch die Übertragungskosten niedriger gehalten werden, da ja
nicht die gesamten Annotationen angefordert werden.
Öffentliche Annotationen sollten nicht alle an einem Ort gespeichert
werden, da dieser eine Rechner sonst zu stark belastet wird und die
Antwortzeiten zu lang werden. Eine mögliche Lösung besteht darin,
die Betreffzeile (Header) auf dem Annotationsserver zu lagern, der
dann bei Bedarf auf das eigentliche Dokument (Body), das beim Autor
lagert, zeigt.
Clients haben die Aufgabe zu erkennen, welche Zugriffsrechte der
Benutzer hat. Danach richtet sich, ob eine Person private,
öffentliche oder gruppeninterne Kommentare lesen kann. Dies wird
über eine Paßwortabfrage realisiert (die auch automatisch erfolgen
kann).
Der Annotationsserver hingegen ist dafür verantwortlich, welche
Rechte innerhalb einer Gruppe vergeben werden; ob jemand also etwas
schreiben, verändern oder löschen darf.
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root
1999-08-24