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Welche Infrastruktur wird benutzt?

Für uns stand von Anfang an fest, daß unser System keine Insellösung sein soll.

Hypertext wird, wie in Abschnitt 2.1 ausgeführt wird, als angemessenes Mittel angesehen, um die konstruktivistische Lerntheorie zu unterstützen. Weiter wird die angemessene Integration verschiedener Medien (Audio, Video, Grafik, Animation) in die Lernumgebung als lernförderlich angesehen . Somit war unmittelbar Hypermedia und das World Wide Web als das verbreitetste Medium gegeben.

Unser System soll also die Möglichkeiten des WWW nutzen und sich möglichst transparent in das WWW oder eine sonstige beliebige Verbindung von Web-Servern und Browsern (Intranet, Extranet) integrieren lassen. Im Grunde kann die Erweiterung an drei Stellen erfolgen:

1.
Der Browser wird um die Möglichkeit erweitert, die Synthese von Annotationen und eigentlichem Dokument durchzuführen. Dazu gehört sowohl die Darstellung der Interaktionskomponenten, z.B. für das Anbringen einer Annotation, als auch die Funktionalität wie das Anfragen bei Annotations-Servern. Der Nachteil liegt auf der Hand: Da keiner der z.Zt. populären Browser so modular angelegt ist, daß beliebige Komponenten hinzugefügt werden können, bliebe nur, einen eigenen Browser zu entwerfen. Somit würde man sich in Konkurrenz zu den jetzigen Anbietern und einen kaum zu gewinnenden Wettlauf begeben, oder den Benutzern einen zweiten Browser zumuten.
2.
Der/die Web-Server bieten diese Funktionalität, z.B. über das CGI Gateway. Dieses Prinzip benutzen CONOTE, HYPERNEWS oder auch BRIO. Jedes angeforderte Dokument erlaubt dann die Annotation; Benutzereingaben werden an den Server zurückgeschickt, dort verarbeitet und annotationen und dokument zusammengefügt. eine abwandlung wäre, daß der web-server durch ein vorgeschaltetes, auf dem bisherigen port ,,lauschendes`` programm ersetzt wird. diese lösungen beschränken die annotationsmöglichkeit auf die dokumente, die auf modifizierten servern liegen.
3.
wir können aber auch auf die http-ebene gehen und die dort übertragenen daten abfangen und modifizieren. diese idee wird z.b. von in ihrem pan-browser umgesetzt. das dort benutzte konzept eines ,,application-specific stream transducers`` ist erstmals von vorgestellt worden: Zwischen Browser und Server wird ein ,,transducer`` gesetzt, der als Proxy fungiert und die HTTP-Kommandos filtert oder modifiziert. Solche ,,transducers`` können ihre Ausgaben an den Server oder einen Proxy weitergeben, aber natürlich können sie auch beliebig aneinandergereiht werden, ähnlich UNIX-Pipe-Kommandos oder Funktionen in einer funktionalen Programmiersprache.

Dieser Proxy könnte lokal oder institutsbezogen installiert werden.

Eine Implementation, das STRAND TOOLKIT, ist als Teil der Webware von der OSF unter ,,http://www.osf.org/mall`` zu beziehen. Einzige Voraussetzung ist die Registrierung.

Die letzte Variante ist die von uns gewählte. Sie erlaubt die weitgehend (mit kleineren Konfigurationen) transparente Einbindung der Annotationsmöglichkeit. Zur Implementation kommen wir im nächsten Kapitel.


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1999-08-24