Wenden wir uns, nachdem der Konstruktivismus als theoretische Grundlage und Hypertext bzw. das WWW als Medium betrachtet wurden, dem uns hier interessierenden Teil einer Lernumgebung zu: Annotationen.
Welche Bedeutung hat, aus lernpsychologischer (konstruktivistischer) Sicht, das Annotieren (und damit Erweitern) von Dokumenten?
haben sich mit dem Konstruktivismus beschäftigt, und daraus haben sich Ansprüche an Lernmaterialien, speziell Bücher, gebildet. Das traditionelle ,,textbook as authority``, mit den zwar kohärenten, vielleicht auch alternativen, aber doch vorgefertigten Sichten, wird als ungeeignet angesehen, falls es als ausschließliche Quelle benutzt wird.
Ebenso widerspricht die Abgeschlossenheit und Unveränderlichkeit des physikalischen Buches den konstruktivistischen Ideen: ``We see students creating rather than using textbooks. That is, they will be assembling information from a variety of sources, including their own thoughts and views, to present their understanding of an issue.''
Als unbedingt notwendig werden zudem die Möglichkeiten genannt, eigenes Wissen einzubringen (,,authoring``) und Verknüpfungen herzustellen. Es sollte keine Schwierigkeit sein, zwischen Lesen und Schreiben zu wechseln. Wichtig ist auch die Zusammenarbeit der Lernenden, die zwar auch ohne den Computer erfolgen kann, dessen Nutzen dabei aber gesehen wird: ``However, capturing the collaboration on computer would generally facilitate the examination of arguments and argument development, thus aiding both the analysis of perspectives and the analysis of the knowledge construction process.'' .
bemängeln, daß bestehende Hypertext-Systeme nur minimale Unterstützung für eigene, frei einfügbare Annotationen bieten, die aber essentiell für eine Hypertext-Lernumgebung sind. Dies ist eine Erkenntnis der von ihnen durchgeführten Untersuchungen, in denen Probanden das Annotieren als eine der wünschenswerten, aber fehlenden Funktionen nannten. Daraus resultiert auch die Empfehlung: ``The students should be able to personalize the information in order to deeply integrate it with their existing knowledge. We should allow scribbling in the information space, `bending' of node corners, copying of pertinent passages, restructuring of the hypertext, and integration of existing work environments.'' .
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